Hinweis: Ausführliche Informationen zur EAN und dem praktischen Nutzen haben wir in einem eigenen Artikel zusammengefasst: EAN: Was ist die European Article Number als Strichcode?
GTIN hat sich im Sprachgebrauch bisher nicht durchgesetzt. Das liegt zum Teil auch daran, dass diese weitgehend deckungsgleich mit EAN ist, aber die etwas sperrigere Abkürzung hat. Dennoch gibt es einen kleine Unterschied, denn das GTIN-System beinhaltet mehr als die European Article Number.
Die Kennzeichnung soll eine leichte elektronische Datenerfassung und -verarbeitung von Produkten im weltweiten Handelsnetz ermöglichen. Die GS1 als zentrale Vergabestelle hat dazu Regeln aufgestellt, nach denen die GTIN eindeutig und unbefristet gültig ist. Das heißt: Jede GTIN gehört zu einem klar definierten Produkt. Während der EAN-Code im Waren- oder Wirtschaftssystem als acht-, 13- oder 14-stellige Zahl geführt wird, bekommt das Produkt einen Aufdruck als Strichcode. Das erleichtert das Einscannen in Systeme und den Abverkauf an der Kasse. Durch eine genaue Pflege der Nummer und der Anzahl der so ausgezeichneten Produkte vereinfachen sich die Lagerhaltung und der Warentransport.
Der offensichtlichste Unterschied zwischen EAN und GTIN ist die Ziffernfolge. Die GTIN besteht aus 14 Ziffern, die EAN aus 13 bzw. acht. Daraus ergibt sich eine umfassendere Produktkennzeichnung durch die GTIN. Diese ersetzt zwar die alte EAN mit ihren beiden Varianten, kann jedoch zusätzliche Informationen beinhalten.
Durch das Zusammenfassen der ehemaligen EAN und des zwölfstelligen amerikanischen UPC (Universal Product Code) sind allein drei Varianten der Global Trade Item Number entstanden. Hinzu kommt die 14-stellige Version. Die Unterschiede sind dabei marginal, denn die GTIN stellt kürzeren Nummern grundsätzlich nur Nullen voran. Es gibt jedoch in der Praxis inzwischen vier verschiedene GTIN-Varianten von Bedeutung.
Zusammengefasst: Die GTIN ist identisch mit dem alten EAN-Code. Zusätzlich lässt sich die Nummer als eindeutige Kennzeichnung eines Produktes mit 14 Ziffern darstellen. Dabei werden im Normalfall Nullen vorangestellt. Sofern jedoch die GTIN-14 auf eine bestimmte Verpackungsmenge bzw. -größe oder Verpackungseinheiten hinweisen soll, enthält sie eine vorangestellte Eins bis acht. Eine Neun zu Beginn bezeichnet ein Produkt, das in unterschiedlichen Mengen verpackt wird.
Die Global Trade Item Number ist damit mehr als nur ein Ersatz für die European Article Number. Denn sie fügt dem bisherigen System der eindeutigen Produktkennzeichnung eine Kennzeichnung der Verpackungshierarchie hinzu.