Der vielleicht häufigste Fehler ist die Wahl einer falschen Kartongröße. Nur dann, wenn Sie einen optimal passenden Karton nutzen, profitieren Sie von allen Vorteilen der Verpackungskartonage. Unpassende Kartons sind ein Risiko. Zu unterscheiden sind zu große und zu kleine Kartons. Beide führen zu unterschiedlichen Problemen.
- Probleme durch zu große Kartons
Zu große Kartons haben erhebliche Nachteile. Die Ware passt zwar gut in den Karton, es bleibt aber viel Hohlraum. Damit der Karton nicht instabil wird oder das Produkt verrutscht oder gar bei der Bewegung Löcher in den Karton reißt, müssen diese Lücken gefüllt werden. Verpackungschips, Luftpolsterkissen oder Papier sind zwar ein sinnvolles Füllmaterial. Für riesige Hohlräume benötigen Sie jedoch zu viel davon und das Material kann den Karton nicht immer ausreichend stabilisieren.
- Probleme durch zu kleine Kartons
Nutzen Sie hingegen zu kleine Kartons, kehrt sich das Problem um. Zu wenig Abstand zum Karton wirkt zwar positiv auf die Stabilität und Stapelfähigkeit, steigert aber die Gefahr einer Beschädigung. Denn Impulse bzw. Fremdkörper von außen können den Karton durchdringen und dabei die Ware direkt beschädigen. Nutzen Sie daher Kartons, die etwas Spielraum zwischen Innenseite und Ware lassen, und ergänzen Sie schützendes Füllmaterial in den geringen Hohlräumen.
Aus den Fehlern der falschen Kartongröße ergibt sich indirekt ein zweiter typischer Fehler. Viele Versender schicken Ware in Kartons auf den Weg, die sie nicht ausreichend durch Füllmaterial schützen. So verrutscht die Ware, äußere Belastungen können den Karton leichter eindrücken und beim Durchdringen des Kartons von Objekten beschädigen diese möglicherweise die Ware.
Nutzen Sie daher unbedingt Füllmaterial wie Verpackungschips, Luftpolsterfolie oder Luftpolsterkissen, Packseide oder Papier. So sichern Sie die Ware vor Beschädigungen und Verrutschen und stabilisieren zugleich den Karton.
Ein weiterer Fehler ist ebenfalls ein Klassiker. Viele Unternehmen nutzen Kartonagen aus einwelliger Pappe, die beim Stapeln der Belastung der oberen Schichten nicht standhalten. Je höher die Stapel auf der Palette oder im Regal heranwachsen, desto eher knickt in den unteren Lagen ein Karton ein. Der ganze Stapel fällt in sich zusammen. Ähnliche Folgen hat die Wahl einer falschen Verpackungsart. So lassen sich Versandtaschen per se kaum stapeln. Daher eignen sich diese zum Beispiel nicht für den Palettenversand oder das Lagern in Regalen.
Vermeiden Sie dieses Problem, indem Sie stabile und stapelbare Kartonagen wählen. Diese lassen sich je nach Inhalt zum Teil sehr hoch auftürmen und sparen so Platz. Achten Sie außerdem darauf, dass diese Kartons für Paletten optimiert sind. So können Sie große Mengen Ware in Kartons und dann auf Paletten transportieren oder lagern. Zugleich vermeiden Sie mit optimierten Kartons einen Überhang auf den Paletten und damit eine potenzielle Transportinstabilität.
Karton ist ein stabiles, günstiges und handliches Material. Allerdings schützen viele Versender die Ware nicht ausreichend gegen Feuchtigkeit und andere klimatischen Einflüsse. Speziell Feuchtigkeit kann zu einem Problem durch Destabilisation des Materials führen. Denn der Karton versucht, die Luftfeuchtigkeit des Kartoninneren und die Luftfeuchtigkeit der Umgebungsluft sowie die des eigenen Materials auszugleichen. Steht ein Karton in einem sehr feuchten Raum oder sogar im Regen, zieht er erst Feuchtigkeit in die Pappe und leitet diese dann in den Kartoninnenraum weiter. Dabei entstehen zwei wesentliche Probleme:
Ähnliches gilt auch für besonders trockene Räume. Handelt es sich um bei Trockenheit anfällige Ware, verliert diese an Qualität. Vorbeugen können Sie in allen Fällen, indem Sie geeignete Verpackungsmaterialien nutzen oder die Kartons schützen. Einfach und effektiv schützen beispielsweise Luftpolsterfolien die damit umwickelte Ware. Für Paletten nutzen Sie Stretchfolie, die den Stapel stabilisiert und vor Feuchtigkeit schützt. Bei besonders anfälligen Waren sollten Sie zusätzliche, geeignete Umverpackungen nutzen, bevor Sie die Ware in Kartons konfektionieren.
Es klingt unglaublich, aber immer wieder gehen unzureichend verschlossene und gesicherte Kartons auf den Transportweg. Ist ein Karton nicht sicher verschlossen, können sich Deckel bzw. Deckelklappen, aber auch die am Boden lösen. Die Folge: Die Ware kann hinausfallen. Sofern Sie keine Waren- oder Büchersendung verschicken, sollten Sie daher alle Kartonagen mit Klebeband sicher verschließen. Je nach Ware und Kartonart ist Heften eine Alternative. Bei größeren Einzelkartons mit schwerem Inhalt sind zusätzlich das Umreifen oder ein Kantenschutz zu empfehlen. Paletten sichern Sie mit Stretchfolie gegen das Verrutschen der Kartons.
Nicht vergessen: Lernen Sie aus dem zweiten Fehler und füllen Sie Hohlräume auf. Dadurch ist die Ware sicher verstaut und kann das Öffnen von Verschlüssen/Verklebungen nicht durch Verrutschen und andere Bewegungen unterstützen.
Ein weiterer Fehler beim Verpacken von Kartons ist die mangelnde Kennzeichnung. Das meint nicht ein fehlendes Adressetikett, sondern fehlende Handhabungshinweise. Jeder kennt Aufkleber wie "Vorsicht Glas" oder "nicht werfen". Auch wenn diese unnötig erscheinen, enthalten diese Kennzeichnungen Handlungshinweise für das Lager- und Transportpersonal sowie für den Empfänger. Fehlen solche Etiketten, wird niemand mit dem Karton besonders behutsam umgehen. Was bei Glas nur einen ärgerlichen Sachschaden bedeuten kann, ist bei ätzenden oder entflammbaren Waren lebensgefährlich. Sie beugen das Risiko von Transportschäden von besonders empfindlichen oder gefährlichen Waren vor, indem Sie entsprechende Kennzeichen gut sichtbar auf den Karton kleben.
Vermeiden Sie diese häufigen Verpackungsfehler. Auf diese Wiese schützen Sie Ihre Ware, optimieren die Abläufe und beugen Transportschäden und damit finanziellen Einbußen vor. Nutzen Sie dazu stabile, für den Zweck geeignete Kartons und Füllmaterial sowie ggf. einen zusätzlichen Schutz durch Umreifen und Stretchfolie. Je sicherer eine Ware im Karton verpackt ist, desto eher bleibt diese unversehrt.